Radio- Diodenempfänger
|
Liebe Kinder... Heute lernen wir, wie man einen
funktionstüchtigen Radio- Diodenempfänger baut.
|
||
Wie alles begann: Es war vor vielen, wirklich vielen
Jahren. Da hat mir ein Bekannter dieses Ding welches ihr oben sehen
könnt geschenkt. Ich dachte: Oh toll... eine WC-Rolle mit ein paar Drähte
und farbigen Käferchen die ich nicht verstehe...
Ebenfalls hieß es, ein Kabel an eine Heizung zu
hängen, dann würde man Musik hören. Ich war dort vermutlich so
Jahre später... Als ich zusammen mit meinem
Vater die großen 12 Poligen Stecker für die 2PW8 lötete, fing dieser
Die neuen Bauteile: Links der Ferritstab ca. 8-10mm dick, daneben die Diode dann der Kondensator, rechts daneben der Widerstand dann die Platine und ein Stück Draht für die Wicklung und unten den Drehkondensator.
Hier die Diode in groß. Sie lässt den Strom nur von einer Seite her durch.
Hier ist ein ganz wichtiges Bauteil. Es ist ein
Kristallohrhörer. Der Radio funktioniert nur mit solch einem
Hier der benötigte Widerstand.
Dann noch der "normale" Kondensator.
An diesem Ding habe ich besonders Freude. Es ist ein
Drehkondensator. (Drehko) Es ist ein einstellbarer
So sieht der Schaltplan aus. Die Bauteile haben wir ja schon gesehen. Nun sollte es nicht mehr schwierig sein das Ding zu bauen! Achtung graue Theorie... Durch die elektromagnetischen Wellen, die vom Radiosender ausgestrahlt werden, werden Elektronen im Antennendraht in Schwingungen versetzt, es fließen schwache Wechselströme. Diese sind ein Gemisch aus Strömen sehr unterschiedlicher Frequenz und Amplitude. Würde man diesen Gesamtstrom demodulieren, könnte man ein Gemisch der Sendungen aller nahegelegenen Rundfunksender hören. Ein Schwingkreis (Anordnung von Spule und Drehkondensator) ermöglicht das Herausfiltern einer gewünschten Frequenz. In der hier gezeigten Anordnung (Parallelkreis) stellt er für die eingestellte Frequenz einen großen Widerstand dar, womit diese eine entsprechende Spannung am Diodenkreis erzeugt. Andere Frequenzen werden dagegen mehr oder weniger kurzgeschlossen. Ein einziger Schwingkreis arbeitet dabei aber noch unvollkommen. Es ist sinnlos, unmittelbar am Schwingkreis einen Kopfhörer anzuschließen, weil die Niederfrequenz symmetrisch auf die Hochfrequenz aufmoduliert ist. Der Hörer würde den Durchschnittswert ausgeben, also die Nulllinie, also nichts. Die Diode beseitigt durch Gleichrichtung (Demodulation) diese Symmetrie. Demodulation wird durch Abschneiden entweder der positiven oder der negativen Halbwelle der empfangenen Wechselspannung am Schwingkreis erzielt. Das ist Aufgabe der Diode. Sie lässt nur eine Halbwelle durch und macht aus der Wechselspannung eine pulsierende Gleichspannung. Ende graue Theorie... Ruckzuckzackzack und schon war es fertig! Jaja nicht sonderlich schön aber schon nach kurzer Zeit konnte ich tatsächlich, wie früher Musik empfangen. Noch was zum Anschließen: Der Sender ist enorm
empfindlich. Bei meinen Eltern empfange ich andere Sender wie bei mir
zuhause. Je nachdem wo ich die Drähte angehängt habe, variieren ebenfalls
Sender und Lautstärke.
Die Antenne habe ich an die Heizung angeschlossen. Es
sollte darauf geachtet werden, dass dort wo man das Kabel NIEMALS!!! Stecke die Kabel niemals in die Steckdose ein! Es könnte dir einen tödlichen Schlag versetzen!
Nun haben wir gesehen, dass es mit einer Spule die ca.
30ig Wicklungen hat funktioniert. Diese ist für Mittelwellen.
Wie gesagt, es war vor dem Heiligabend und ich war noch zuhause, hatte also keinerlei Material wie es in meiner Werkstatt herum liegt. So musste ich mir einen Drahtspulenabwickler improvisieren. Ein Stück altes Brot, ein Kugelschreiber und schon konnte es los gehen...
Hat prima funktioniert... also das Spulenwickeln...
Sieht zwar super aus... aber die Spule selbst hat überhaupt zu keinem Ergebnis geführt. :-(
Dann habe ich die Windungen wieder reduziert. Stück für Stück vom Draht herausgeschnitten. Spannend ist auch den Ferritstab in der Spule zu verschieben. Dies ändert die Lautstärke und zum Teil die Sendereinstellung.
So hat es schlussendlich am Besten funktioniert. der große Bogen vom Draht hat sich auch irgendwie positiv auf das Ganze ausgewirkt.
Achtung graue Theorie:
Aha! Oben Rechts die besagten Knöpfe. Oben Links ein
Ferritkern mit verschiedenen Spulen. Die Knöpfe schalten hier
Wenn man am Senderrad dreht, bewegt sich die Schnur,
welche über eine Übersetzung den Drehko verstellt. Also das ist ja
auch nichts neues... Das kenne wir ja ebenfalls schon. Natürlich hat's
in dem Radio noch eine Verstärkerschaltung und ein paar Extras zu
unserer Variante....aber nur wir können ohne Strom Musik hören! :-) Dieser Versuch läst viel Spielraum für eigenes austüfteln. Spule ändern, Drehko ändern, Antenne und Erdung vertauschen. Man kann die Antenne auch im Freien aufhängen. Sie sollte aber isoliert aufgehängt werden. Z.B. an einem Nylonfaden. Bei Gewitter solltest du das Ganze wieder abbauen... ansonsten kannst du dann die Story: Liebe Kinder heute erzähle ich euch wie ich einen Blitz in mein Ohr umgeleitet habe.... *lol* erzählen. In diesem Sinne wünsche euch viel Spass beim Nachbau. |
|||