Valveless_1


 

 

 

 

Schon lange wollte ich so ein Teil! Laut, sinnlos und in dem kleinen Maßstab für
mich absolut unbrauchbar.... Aber dieses Gerät macht so viel Freude, dass man all diese Faktoren
außer Acht lassen kann!

 

 

 

So sieht es aus. Mein erstes Ventilloses (Valveless) Triebwerk.

 

Aber alles schön der Reihe nach...

Die Funktion:

Start: Mittels Pressluft, Propangas und des Zündfunkens wird die Zündung eingeleitet.

Das entstandene Luft / Gasgemisch entzündet sich und erzeugt eine Explosion im Rohr.
Der so entstehende Überdruck gelangt größtenteils über das große Rohr ins Freie und erzeugt so den
gewünschten Schub. Durch die Länge des Auslas entsteht gegen Ende des Rohres,
ein Vakuum. (In etwa so wie wenn man einen Korken aus einer Weinflasche zieht... Plooooop)
Dieses Vakuum und der Venturieffekt beim Gaseinlassrohr
sorgen für Luft und Brennstoffnachschub. Das so neu gebildete Luft/Gasgemisch entzündet sich an den glühenden 
Triebwerkwänden. (Siehe Startfase im Video) So entsteht eine Reihe aufeinander folgende Explosionen welche
als Schub wahrgenommen werden.

Der Bau:

Als ich um's Neujahr 2009 mehr oder weniger krank zuhause lag, kam ich auf die Idee ich könnte mir
solch ein Triebwerk bauen. Nachdem ich mir einige Infos besorgt hatte, ging es dann auch schon zur Planung.

Die Abwicklungen der zwei Konen waren schnell gemacht und auf Papier gebracht...

Das Material besorgte ich mir von meinem Lieblingsschlosser und einer Sanitärfirma.

 

Mit dem Metallzirkel wurde erstmals der Radius für den kleinen Konus angerissen.

 

Danach wurde das gute Stück in Form gebracht... 

 

Das Loch für die Zündkerze gebohrt...

 

Das überschüssige Segment zum Biegen ausgeschnitten...

 

Dann wurde gewürgt und geschweißt. Links sieht man die "Mutter" wo die Zündkerze eingeschraubt wird.

 

Und so sieht dann das Endergebnis aus.

 

Der große Konus wurde auf die selbe Weise gemacht. Zuerst mal habe ich eine Papierschablone erstellt
 Mit dieser konnte ich gleichzeitig überprüfen, ob ich die Konen richtig berechnet hatte...
und oh Wunder es stimmte. ;-)

Die Schablone wurde auf das Blech geklebt und die Umrisse mit dem Körner markiert.

 

Danach konnten die geraden schnitte relativ einfach mit der Blechschere ausgeschnitten werden. Die
Rundungen wurden wieder mittels Schleifmaschine gemacht.

 

So nun kommt auch schon meine neue, kleine Blechrollmaschine zum Einsatz! :-)
Diese funktioniert folgendermaßen:

Achtung graue Theorie:

Die oberste Rolle ist fest und kann in ihrer Lage nicht verschoben werden. (Außer zum ausfahren)
Die untere vordere Rolle kann in der Höhe verstellt werden. Dies dient dazu die Blechstärke einzustellen.
Die hintere Rolle kann auf oder ab bewegt werden. Somit kann man den Winkel respektive den Radius
des zu biegenden Bleches einstellen.
Durch drehen an der Kurbel (Rechts) wird das Blech durch die vorderen zwei Rollen auf die hintere gedrückt
wo sich das Blech biegt und den gewünschten Radius annimmt.

Ende graue Theorie.

Die Maschine wäre eigentlich für eine Maximale Blechstärke von 0.8mm gedacht. Bei CrNi Blech welches ich
zu bearbeiten hatte war die Biegeleistung mit 0.4mm angegeben... Es war ein langer und erbitterter Kampf bis
ich mein 1mm blech so hatte wie es sein musste!!!

Mit viel Würgen, fluchen und körperlichem Höchsteinsatz brachte ich das widerspenstige Stück Blech
dazu, sich formen zu lassen.

 

Der obere Luft / Gaseinlass war relativ schnell gemacht.  In der Drehbank wurde das Rohr soweit gewärmt...

 

bis es sich gut verformen lies. 

 

Danach wurde es noch im passende Winkel abgesägt...

Naja beim großen Schubrohr ging es dann nicht mehr ganz so einfach, da ich es nicht mehr in
der Drehbank einspannen konnte. Da das Rohr im Schraubstock zerdrückt werden würde, musste ich mir
was einfallen lassen.

 

Die Lösung war schnell gefunden...

 

Und so baute ich ein Hilfswerkzeug um das Rohr gut halten zu können, es aber nicht zu zermantschen.

 

Und so sah das Endergebnis aus. Durch die angefrästen Flächen hält der Aluhilfsring tiptop im Schraubstock.

 

Danach wurde auch wieder mittels Schweißbrenner geheizt und dann richtig gewürgt! So entstand der 
benötigte Endkonus.

 

Danach wurden alle Teile zusammengebrutzelt. 

 

Hier das Innenleben des Triebwerks: Gähnende Leere ;-)

 

Der Teststand aus einer Massiven Aluplatte mit Stahlhalterungen war relativ schnell gebaut. Dieser
Aufwand hat sich total gelohnt, ist es doch von Vorteil wenn sich das glühende Stück Stahl sich nicht selbständig
machen kann!

 

In der Roten Flasche befindet sich Propangas. (Normale Leute brauchen dies zum Grillen ...) Gut zu sehen auch das
8mm CrNi Rohr. An dieses wurde vorne eine 3mm Düse angeschweißt. Oben der Hochspannungstrafo
welcher die Zündkerze während dem Startvorgang zum funken bringt.

 

Was wir hier sehen...

 

Hier sehen wir das gute Stück in Betrieb. von hier her wird das Gas eingespritzt und die Frischluft angesaugt.

 

Inner Sekunden wird das Triebwerk hellrotglühend. 

 

Der Zündkerzenstecker hat sich bereits verabschiedet... 

Dies ist wirklich ein nettes "Spielzeug" und macht eine Höllen Freude!

 



Valveless - MyVideo Schweiz

Hier noch wie gewohnt der Film dazu...
Bitte drauf klicken.

Besten Dank fürs' durchlesen.
Der Plan mit den Massen folgt demnächst.

 


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