Karbidlampen


 

 

 

 

Licht aus Karbid...

Dazumal und heute... eigentlich noch genau das gleiche

Viel Spaß beim Durchsehen der Seite.

 

 

Karbidlampen gab und gibt es in vielen verschiedenen Varianten.
Sie dienten früher, bevor das elektrische Licht aufkam an diversen Orten.

Grubenlampen, Fahrradbeleuchtung, Autolampen, Stirnlampen, usw...

 

Der "Brennstoff"

Umgangssprachlich: Karbid. Richtig ist es Calciumcarbid ( CaC2)
Es hat die Giftklasse 4 und muss auch dementsprechend gehandhabt werden.

 

 

Hier der Blick in die Dose. Das Material sieht aus wie kleine Steinchen.

Es hat die Eigenschaft, dass es zusammen mit Wasser Gas entwickelt. Genauer gesagt bildet sich Azetylen.
Dies ist das selbe Gas wie beim Autogenscheweissen (Gas und Sauerstoff) verwendet wird.

 

 

Eigentlich das Selbe einfach etwas älter. Diese Dosen konnte ich noch als Restposten erwerben.
Mittlerweile sehen sie zwar etwas schäbig aus, der Inhalt ist jedoch noch einwandfrei. Zu öffnen mit einem
normalen Büchsenöffner :-)

 

 

 

Diese ist eine alte Karbidgrubenlampe.

Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach:

 

Im oberen Behälter wird Wasser eingefüllt. Den unteren Behälter befüllt man mit Karbid.

Oben in der Mitte der Doppelbrenner. Durch drehen an diesem wird unten am Wasserbehälter der Konus gegen
unten geschoben. So öffnet sich der Behälter und das Wasser kann zum Karbid runter tropfen wo es Gas bildet.
Der Konus ist als Rohr ausgebildet wo dann das Gas zum Doppelbrenner heraufströmt und dort verbrennt.

 

Hier das Ganze noch etwas genauer. Aus den zwei Düsen kommt je eine Flamme welche sich dann in der 
Mitte treffen und eine kreisrunde "Flammenscheibe" bilden.

Unten an der Düse kann man das Gewinde erkennen welches dann den Konus hin und her schiebt und somit die
Wasser und dann die Gasmenge regelt. (Viel Wasser = viel Gas = große Flamme) 

Der kleine Wassereinfüllnippel ist ganz oben zu erkennen.

 

Und so sieht das das gute Stück in Aktion aus. Wer vorhin schon genau auf die Düse geschaut hat,
hat sicher bemerkt das diese noch ganz kleine Löcher aufweist. Durch diese Löcher wird bereits
Sauerstoff angesaugt so dass das Gas als blendend weiße Flame verbrennt.

 

Öhhhh ja Licht hald ;-)

 

Man stelle sich nun noch eine dreckige Kohlegrube und etwas Staub vor... Genau so war es bevor
es elektrisches Licht gab...

 

Die neue Variante

 

Altbewährtes neu entwickelt. Hier handelt es sich um eine Höhlen Stirnlampe.

 

Zum betreiben dieser Karbidlampe kommt auch oben wieder Wasser rein...
Die 6Kantschraube dient zur Regulierung vom Wasser und somit auch von der Flammengrösse.

 

Der untere Teil wird mit Karbid gefüllt...

 

Auch dieser teil wird normalerweise gefüllt. Je nachdem wie lange man unterwegs ist kann man mit der Menge
variieren. Das untere Loch ist die Gasensnamestelle. Von dort aus gelangt das Azetylengas zur eigentlichen
Karbidlampe. Links das gelbe Ding dient dazu das Wasser gleichmäßig ans Karbid abzugeben. Auf dem
Foto leider schlecht zu erkenne aber es hat zahlreiche Löcher wo das Wasser dann auf allen "Ebenen" zum Karbid läuft.

 

Dies ist der Eigentliche Brenner. Durch den gelben Schlauch gelangt das Gas in die weiße Düse.
Durch drehen am roten Knopf wird das Gas vor dem Alureflektor mittels Piezozündung entzündet.

 

Das graue Teil (Links) ist die Halterung für die Karbidlampe. Zu erkennen ist auch noch die Ersatzdüse.
Das Drahtseil an der Lampe ist übrigens dazu da, um die Düse zu reinigen. Verbrennt das Gas mit wenig Sauerstoff
bildet sich Russ und kann die Düse verstopfen.

Unten die LED-Lampe

 

So sieht es dann montiert aus.

Vorteil der Karbidstirnlampe:

- Schönes warmes Licht welches die Höhlen vor allem im Nahbereich gut ausleuchten.
- Bei Sauerstoffmangel geht das Licht aus. Dies dient als Warnung. Grubengas richt man
nicht und bevor man es mitkriegt was los ist kann man sonst ersticken.
- Einfaches System welches über mehrere Stunden einwandfrei funktioniert.

 

Hier die Lampe in Aktion.

Der "Gasgenerator" kommt mittels Karabiner oder dergleichen an den Hosenbund.

Nachteil:

Relativ aufwändig bis es läuft und wieder gereinigt ist. (Im Gegensatz zu einer Batteirelampe)

 

 

Fahrradlampe

Dieses hübsche Lämpchen habe ich auf dem Flohmarkt gefunden. Es soll einem Schweizer Bäcker gehört haben
welcher frühmorgens, als es noch dunkel war, die Brote mit dem Fahrrad  austeilte.

 

Das schöne Stück braucht aber dringendst eine Revision und liegt schon seit einiger Zeit bei mir herum

Gut zu erkenne sind aber die immer wiederkehrenden Bestandteile einer Karbidlampe:

Ganz links: Ventielnadel mit Konus für die Regulierung vom Wasser
Links Wasserbehälter mit angebauten Reflektor

Rechts oben: Brenner mit Abschlussdeckel vom Karbidbehälter
Rechts untern: Karbidbehälter

 

Die "Legende" vom Bäcker besagt das er die Lampe nicht mehr mochte und sich eine andere besorgte, weil er
sich wegen den farbigen "Steinen" (Rot/Blau) schämte....

Ich hoffe ich bringe das Stück wieder zum laufen!

 

Ach ja... War der Höhlenausflug zu wenig anspruchsvoll fallen einem dann solche dinge wie brennende Schneebälle ein... :-)
(Durch das "Einbacken" von einem Stückchen Karbid welches mit dem Schneewasser zu Gas wird "brennt" der Schnee)

 

Das war's mit Licht aus Karbid....

Danke fürs Lesen.

 

 


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