My_Rocket_4 Test_4


 

 

 

Update22.6.2008

Einspritzung / Düse / Brennstoff

Beinahe ein Jahr ist es nun her seit dem letzten Start von My_Rocket_4...

Zugegebenerweise schon viel zu lange. Aber eben die liebe Zeit fehlt auch bei mir an allen Ecken und Enden!

Nix desto trotz habe ich nun aber bereits einige Teile der Rakete erneuert.

Hier sehen wir die neue Lavaldüse.

 

Dem aufmerksamen Leser fällt auf, das die Ausmaße bedeutend kleiner ausfallen wie beim letzten Start. Somit baut sich ein höherer Druck im innern der Rakete auf und steigert den Schub.

jaja so sieht aus... ;-)

Düse und Halterung zusammengebaut

und noch nix verbrutzelt.... ;-)

 

 

Auch die Einspritzung wurde wieder komplett geändert.

 

Durch diese Kupferdüse strömt der Sauerstoff...

hinein in die Keramikdüse.

 

Die Düse ragt etwas ins PE hinein, so dass die Flamme schlussendlich niemals an die Brennkammerwand kommt.

 

So sieht das schöne Stück nun wieder aus.

 

Auch der Teststand wartet schon gespannt auf den nächsten Start.

 

Nun muss ich noch den Brennstoff herstellen. Dies wird wohl auch wieder einige Wochen bis Monate an Zeit  in kauf nehmen, da es technisch relativ schwierig ist mit meinen bescheidenen Mitteln die Form exakt auszuschneiden. 
Die Lösung ist bei mir im Kopf... es braucht nur noch gebaut zu werden ;-)

Nachtrag: 5.12.2008

Es dauerte.... ja es dauerte genau gesagt eine halbe Ewigkeit!

Ich zerbrach mir den Kopf darüber, wie ich die Sternform in die Grains bringen konnte.
Die erste Variante war die Grain-Stern-Säge. Viel Aufwand und ein riesiger Misserfolg.

Danach kam der Trick mit der Räumnadel. Dies bescherte mir einen wirklich relativ perfekten Grain, so wie ich mir das vorgestellt habe.

 

Beflügelt von diesem Erfolg baute ich dann My_Rocket_4 nach langem Stillstand wieder zusammen.

 

Das Ganze wurde CAD- mässig mal aufgenommen.
Wer genau hinschaut entdeckt noch den umriss mäßig dargestellten roten Grain...

 

Die Gaseinspritzungsseite. Hier ist der Konus im Hilfsgrain sichtbar.

 

Die Lavaldüse.

 

Und so sieht's dann vollständig zusammengebaut aus!

 

 

 

Dies ist der neue Brennstoff. 7 Grain's

 

Dazu kam ein Hilfsgrain, konisch auf die Sternform zugeschnitten.

 

Mittels einer Stange, die die selbe breite wie die Sternnute hatte wurden die Grains
in Reih und Glied gebracht.

 

Hier die Vorderansicht.

 

Der Zünder wurde dieses mal mit Papierklebeband noch etwas gepimmt,
so dass ich ihn besser durch den engen Stern  hinein brachte. Das Klebeband verursachte
beim start den ungewöhnlichen schwarzen Rauch.

 

Dieses Bild könnte man schon fast unter "Kunst" abtun ;-)

 

Das Gerät wurde auf den Teststand gebaut...

 

und stand schon bald startklar dort.

 

Eine perfekte Zündung folgte dem obligaten Countdown. 

 

Anfangs muss sich die Flamme im Innern zuerst aufbauen. Spannend ist auch die
Form vom Austritt.

 

Nach kurzer Zeit ist dann die volle Größe und somit auch der volle Schub erreicht.

 

Derjenige mit dem Profiblick erkennt nun an der Flamme das sich an der Austrittsdüse
etwas geändert haben muss... Die Flammenform ist nun eigentlich perfekt.

Im Gegensatz zum letzten mal hatte ich dieses mal zu viel Brennkammerdruck im
Verhältnis zur Lavaldüsengrösse.
Durch die Steigerung der Brennfläche, die Erhöhung vom Gasdruck und der
Verkleinerung der Lavaldüse ist alles etwas aus den Fugen geraten.

Auch das Ventil hat wieder alles gegeben. Nach grad mal etwa 20Sekunden war die gesamte Flasche leer. Beim genauen betrachtet sieht man eine dünne Eisschicht über die Armaturen.

Die Düse hat's eiskalt erwischt... Naja ist wohl das falsche Sprichwort für diesen Fall ;-)

 

Der Stern den ich im Grain hatte, hat sich doch tatsächlich in den Graphit gebrannt?! Respektive vermutlich einfach durch den hohen Druck hineingefressen.

 

Der sieht auch nicht mehr so rosig aus ;-)

 

Auch die Keramikdüse hat sich aufgelöst.

 

Der Stern ist nun aber wirklich einfach der Hammer. Viel schönner hätte das Teil wohl nicht
ausbrennen können! Auch der übrig gebliebene Rest ist perfekt. Diese Schicht schützt das Stahlrohr noch zuverlässig von Hitze.
Das Graue ist der zersetzte Keramikeinsatz!

Aber für das gibt's ja ein Werkzeug. Dies ist ein Linksdrill. Es wird im Normafall dazu verwendet abgebrochenen schrauben wieder hinaus zu bekommen.

Achtung graue Theorie:

Hat man eine Schraube abgebrochen und bekommt sie nicht mehr aus dem Loch raus
wird eine Bohrung in die Schraube gemacht. Danach dreht man den Linksdrill hineinen. Da das "Gewinde" am Werkzeug entgegengesetzt dem der Schraube ist, bohrt sich das Werkzeug in die abgebrochene Schraube und löst gleichzeitig die Schraube.

Ende graue Theorie

So kriegte ich das abgefackelte Stück gut heraus. Es kann einfach durch eine neue
Düse ersetzt werden...

 

Dieses bild ist auch ganz nett. Es zeigt den Rest des ausgebrannten Brennstoffgrains.

 

 
Hybridrakete - MyVideo Schweiz

Fazit:

Wir haben eine Schubsteigerung erreicht... Aber es geht noch mehr!

Der Test verlief sehr reibungslos. Ein Zuschauer fand: Langsam ist alles so perfekt... fast schon langweilig...

Der nächste schon geplante Test wird folgende Änderungen umfassen:

- Die Lavaldüse muss nun nochmals neu gefertigt und angepasst werden.
- Die Grains werden mit minimalen Veränderungen übernommen.
- Das Einspritzsystem wird mehr oder weniger gleich übernommen.

 

Sollte beim nächsten Test alles so wie geplant verlaufen, schrauben wir
My_Rocket_4 auf's neue Rocketbike_2 an welchen wir mit Hochdruck
am arbeiten sind.

Wenn dieses funktionierte wird's dann endlich richtig groß!

Ein Rocketdragster muss schon mal noch her :-)

 

 

Besten Dank fürs lesen!



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